Montag, 23. April 2012

Wandervorschlag Moischenstein


Durch http://www.monumentum.net wurde ich auf einen Artikel der Ostsee-Zeitung vom 20.6.2002 aufmerksam, der mich anregte, den dort beschriebenen Moischenstein zu suchen.

Wir fahren auf der Landstraße von Ribnitz-Damgarten in Richtung Saal. Am Ortseingang Kückenshagen biegen wir links in Richtung Langendamm, dem Ausgangspunkt unserer Wanderung, ab.

In Langendamm folgen wir der „Wasserreihe“ bis zum Waldrand, wo die kleine Straße über einen Wassergraben führt. Gleich nach der Brücke biegt ein schmaler Pfad rechts in den Wald ab. Wir folgen diesen immer am Waldrand mit Blick auf den Bodden.

 Nach ca. 400 m macht uns eine Schautafel auf den Stichweg ins Schilf zum Moischenstein aufmerksam.

Die Bedeutung dieses Eichenpfahles können wir dem bereits erwähnten Artikel entnehmen:
„Sechs kräftige Männer von der Stadtforst Ribnitz-Damgarten packen einen Eichenpfahl und schleppen ihn vom Uferweg durch das Schilf. Endstation ist ein riesiger Stein. Hier wird der Pfahl im morastigen Untergrund verankert. Knapp drei Meter ragt der Pfahl in die Höhe und kann so mit dem üppig in die Höhe wachsenden Schilf konkurrieren. Und genau das soll der Pfahl.
Er soll Einheimischen und Touristen signalisieren: Hier befindet er sich, der sagenumwobene Moischenstein von Langendamm. Seit über 700 Jahren wird er immer wieder in alten Urkunden erwähnt. Dass der Moischenstein immer wieder Erwähnung fand, liegt daran, dass er den Ausgangspunkt der über den Saaler Bodden verlaufenden Grenzlinie zwischen Mecklenburg und Pommern bildet. Endpunkt dieser Linie über den Bodden war der so genannte Darßer Kanal vor Ahrenshoop.

Auf der „Karte der Landesgrenzen gegen Pommern bei Ribnitz und Damgarten mit dem Fischland“, die nach einem Entwurf von Tilemann Stella um 1578 vom Hofmaler des mecklenburgischen Großherzogs, Peter Boeckel, gestaltet wurde, ist die Grenze rot dargestellt. Eine Kopie dieser Karte findet sich übrigens auf der am Boddenufer angebrachten Infotafel, die ebenfalls dazu beitragen soll, den Moischenstein besser zu finden.

Warum aber nun der ganze Aufwand? Dezernent Helmut Oheim weiß darauf die Anwort. Zum einen handle es sich bei dem Moischenstein wahrscheinlich um den größten noch im Norden Deutschlands erhaltenen Grenzstein. Den will man Touristen präsentieren. Zum anderen: Bereits im Dezember 2000 erschien in der OZ ein Artikel aus der Feder des Stralsunders Günter Grötschel mit der Überschrift: „Moischenstein markiert historische Grenze.“ Am Artikel sei nichts zu beanstanden gewesen. Was jedoch zu Diskussionen führte, war die Tatsache, dass das dem Artikel beigefügte Foto einen falschen Stein zeigte. Damit der Moischenstein künftig mit keinem anderen Stein verwechselt werden kann, dafür soll der Eichenpfahl sorgen. Und ganz nebenbei, ergänzt Bürgermeister Jürgen Borbe, werde damit auch das Hoheitsgebiet der Stadt Ribnitz-Damgarten im mecklenburgischen Teil des Boddens markiert.“

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