Sonntag, 22. April 2012

Gestern & Heute (1)


Das Rostocker Tor in Ribnitz-Damgarten
                                                Postkarte 1961,  Herausg. Gebr.  Garloff             

Zu den am häufigsten fotografierten Objekten der Bernsteinstadt gehört das Rostocker Tor. Es ist ein Wahrzeichen der  Stadt am Bodden und liegt an der Brücke über den Klostergraben.


Urkundlich wird es erstmalig im Jahre 1290 erwähnt. Spezialisten kommen jedoch zu der Ansicht, dass das heutige Tor erst im 15.Jh. errichtet wurde. Das würde bedeuten, dass es einen Vorgänger-bau gegeben haben muss, der durch das spätgotische Tor ersetzt wurde.
Das Rostocker Tor – letztes erhaltenes von fünf Stadttoren - war ein wesentlicher Stützpunkt des mittelalterlichen Verteidigungssystems der Stadt;  es hatte den westlichen Zugang zu sichern. Schießscharten im Obergeschoss und im achteckigen Turm lassen deutlich den wehrhaften Charakter des Tores erkennen.
Über einer fast quadratischen Grundfläche erhebt sich der schlichte Unterbau des Tores mit seiner spitzbogigen Durchfahrt.
Das Durchfahrtgeschoss wird oben durch einen Fries abgeschlossen, der aus quadratischen Platten mit lanzettförmigen Vierpässen besteht. Über diesem Untergeschoss erhebt sich ein Obergeschoss, das an allen vier Seiten durch eine Doppelreihe von je fünf spitzbogigen Blenden verziert ist. In der oberen Blendenreihe erblicken wir in der ersten, dritten und fünften Blende schlitzförmige Öffnungen, die früher als Schießscharten dienten.
An den vier Ecken des oberen Geschosses ranken schlanke Rundstäbe über den Dachansatz hinaus. Über dem Obergeschoss erhebt sich aus einem Verbindungsdach als drittes Geschoss ein achteckiger Turmaufsatz, der eine achtseitige spitze Ziegelhaube trägt. In dem achteckigen Turm besitzt jede Seite eine spitzbogige Blende mit einer Schießscharte. Das Rostocker Tor legt Zeugnis seiner Wehrhaftigkeit ab, aber auch vom Schönheitssinn seiner Erbauer.
                                                           Postkarte 1972, Foto Lange
Ende der 1960-iger Jahre drohte dem Tor ernsthaft der Abriss, wegen verkehrstechnischer Probleme. Verantwortungsbewusste Bürger der Stadt verhinderten dies durch Information der zentralen Denkmalbehörde. 1981 begann eine umfangreiche Sanierung des Tores in Vorbereitung des Stadtjubiläums (1983 - 750 Jahre Ribnitz).
                                                          Foto: K. Eckermann, 2012

Der Umbau der Straßenführung im Zuge der Stadtsanierung im Jahre 2002 führt nunmehr den Verkehr nicht mehr durch das Tor hindurch.
(Quelle: Homepage der Stadtinformation Ribnitz-Damgarten)

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